Hier entsteht ein mehrteiliger Bericht zum Bau einer Geige aus sog. “Domholz”, aus Holzbalken der Münchner Frauenkirche:
Von 1468-1488 wurde die Dachkonstruktuion der Frauenkirche München von Zimmerermeister Heinrich von Straubing erbaut. Aus Fichtenholz, das von Lenggrieser Bauern gestiftet und über die Isar nach München geflößt worden war.
Durch die Luftangriffe im 2. Weltkrieg wurde der Dachstuhl schwer beschädigt und mußte erneuert werden. Einige unversehrte Dachbalken wurden um 1947 vom Tonholzhändler Franz Fuchs erworben und im weiteren als Deckenholz für den Geigenbau genutzt.
Im Sommer erwarb ich eines dieser letzten, seltenen Stücke, und werde 2016 eine Geige daraus bauen.
Ich freue mich schon darauf, mit Holz zu arbeiten, das 500 Jahre alt ist!
Die Harze im Holz sind vollständig auskristallisiert, das wirkt sich positiv auf die Schwingungseigenschaften aus.
Das Holz ist gut “eingeschwungen”, da es 500 Jahre lang den Schwingungen der Kirchenglocken ausgesetzt war.